Juli 99` - es ist soweit! Freitag, der 16. Juli geht´s los. Nach einer kurzen Begrüßung und einem Vorbriefing auf dem Allgäuer Taucherhof in Aitrang verstauen wir, das heisst eine Tauchergruppe aus Forchheim und ich, unsere Tauchausrüstung im Anhänger des Tauchbusses. Am frühen Abend brechen wir dann auf nach Häselgehr, wo wir bei Rudi übernachten. Morgens um 6°° Uhr ist Wecken angesagt. Nach einem ausgiebiegen Frühstück fahren wir mit dem Tauchbus zum Lastenaufzug der Herrman von Barth Hütte, den wir um 9.30 Uhr erreichen. Die bis zu 30kg schweren Rucksäcke werden mit der Lastenseilbahn nach oben gebracht. Wir selbst machen uns mit leichtem Gepäck daran, den Aufstieg zu bewältigen. Unser Ziel ist die Herrman von Barth Hütte in 2131m Höhe. Nach zweistündigem Aufstieg bauen wir unsere Zelte am Fuße der Hütte auf. Nun kommt die eigentliche Herausforderung: Die Ausrüstung wird gewichtsoptimiert in die Rucksäcke verpackt. Vor uns liegt eine Wanderung von 2 Std. über Schneefelder, Geröllmassen und zwei "Bergscharten". Schließlich stehen wir auf dem letzten Grat der uns den Blick in einen tiefen Talkessel freigibt.
Vor uns liegt, ja was eigentlich: Wasser? Eis? ... Hmm: Der See ist bis auf einen kleinen Spalt zugefroren... im Hochsommer !!! Nach dem Abstieg zum See wird erst einmal Brotzeit gemacht. So wird aus unserem Bergseetauchen ein Bergsee-Eistauchen. Bei angenehmen 0.0 C° und spitzenmäßiger Sicht tauchen wir das erste Mal mit Steinen beschwert ab. Da der Schnee noch nicht geschmolzen ist, ist die max. Tiefe 3m. Die meisten großen Brocken wie Motoren,
Am 12.Januar 1944 stürzte in den Lechtaler Alpen aus ungeklärten Gründen ein britischer Lancasterbomber ab.Wie deutsche Gebirgsjäger später herausfanden, war die viermotorige Maschine von Norden kommend gegen einen Berg geprallt und dann in einen See gerutscht, wo sie explodierte. Über das Schicksal der Besatzung ist nichts bekannt.
Harald Zeller vom Allgäuer Taucherhof entdeckte die Trümmer vom Flugzeug aus, nachdem er gerüchteweise von diesem Absturz gehört hatte.
Nach ausführlichem Kartenstudium und Gesprächen mit den Einheimischen begannen er im September 1986 mit dem Aufstieg. Mitten in der herrlichen Bergwelt von Dreitausendern erreichten er den Kreuzkarlesee nach vier Stunden Aufstieg. Bereits am Ufer des Sees lagen Flugzeugtrümmer umher. Bei weiteren Aufstiegen mit kleinen Tauchgeräten tauchte er im See und fand dort Flugzeugtrümmer (Motoren, Fahrwerk usw.). Er unternahm noch einige Aufstiege und stellte fest, dass die Seetiefe sehr stark schwankt, abhängig vom Schmelzwasser- zufluss ( max. 8m ).Nach einem langen trockenen Sommer 1986 war der See sogar nahezu ausgetrocknet.